Storytelling – Die Gründungsgeschichte

Die Gründungsgeschichte

Fokus auf Emotion, Sympathie und Authentizität

Fangen wir doch mit einem einfachen Beispiel an. Überlege, welche grundlegende Geschichte über dein Unternehmen am meisten über selbiges aussagt. Diese Geschichte beschreibt, wieso dein Unternehmen so ist, wie es heute ist. Diese Geschichte beschreibt, wieso der Kunde gerade dich als seinen nachhaltigen Geschäftspartner wählen sollte:

Deine Gründungs- und Herkunftsgeschichte.

Erkläre, aus welchen Umständen heraus dein Unternehmen entstanden ist. Gehe dabei neben den üblichen Fakten auch auf ungewöhnliche Dinge wie Missgeschicke oder Hürden ein. 

  • Wie kam dir die Idee dein Unternehmen zu gründen?

  •  Wie hast du herausgefunden, was du an deine Kundschaft weitergeben willst?

  • Musstest du dich gegen Blockaden und Hindernisse im Gründungsprozess durchsetzen?

Genau solche Geschichten kommen bei deinen Kunden besonders gut an. Sie wollen hören, wie dein Unternehmen zustande kam – Vor allem in dieser ganz frühen und frischen Phase. Der Mechanismus dahinter ist evolutionärer Natur. Jeder will zunächst Vertrauen aufbauen, um Gewissheit darüber zu erlangen, ob sich eine geschäftliche Bindung positiv oder negativ auf die eigene Lebensqualität auswirkt. Schaffst du es, den Kunden von dir zu überzeugen, hast du bereits die halbe Miete eingefahren.

Ein besonderer Pluspunkt von Gründungsgeschichten:
Sie verlangen förmlich danach, erzählt zu werden!

Gründungsgeschichten enthalten doch all das, was eine gute Story ausmacht:

  • Einen charakteristischen Protagonisten: Du, der mutige Gründer der ein Risiko eingeht, um seinen Traum von der eigenen geschäftlichen Existenz zu verwirklichen.
  • Das Hindernis: Keine Gründung läuft ohne Schwierigkeiten über die Bühne. Oftmals gibt es immer wieder herbe Rückschläge, mit welchen sich auseinandergesetzt werden musste. Es musste sich immer wieder aufs Neue aufgerafft werden, um weiter am eigenen Traum arbeiten zu können.
  • Die Message: Du hast dich nicht ohne Grund dafür entschieden, diesen steinigen Weg auf dich zu nehmen. Was hat dich dazu bewegt dein Unternehmen zu gründen und es so aufzubauen, wie du es getan hast? Hast du eine Marktlücke entdeckt, ein Problem in deinem Umfeld beobachtet oder deinen Kindheitstraum verfolgt?

Nutze also das, was bereits offen vor dir liegt als Substanz für deinen nächsten Marketingcoup.

Hierzu ein schönes Beispiel:

Du kennst sicherlich den Lebensmittelkonzern der Rügenwalder Mühle.
Auch sie bedienten sich des Storytellings in Form ihrer Gründungsgeschichte. Das Interessante hierbei ist, dass es die Rügenwalder Mühle nicht gibt.

Sieh dir das Video an und entdecke selbst:

Was beim Anschauen des Videos auffällt: Hier geht es nicht um die Wurst – Im wahrsten Sinne des Wortes.

Vielmehr geht es darum zu zeigen, wie sich das Unternehmen im Laufe der Zeit entwickelte.
Der Fokus liegt nicht auf der Qualität, Herstellung und dem Geschmack der Wurst. Wichtiger erscheint es, eine Beziehung zum Zusehenden aufzubauen, welche ihn dazu bringt sich an genau dieses Video zu erinnern, wenn er schließlich im Supermarkt vor dem Kühlregal steht.

Der zentrale Punkt besteht also darin, etwas zu schaffen, was in Erinnerung bleibt. Schaffen kann man das, indem man die Gründungsgeschichte mit Sympathie, Verständnis und Nähe anreichert. Du hast im Prozess der Gründung eine besonders lustige Geschichte erlebt? Erzähle diese doch und du wirst sehen – Die Authentizität und der Humor, den du an den Tag legst sprechen für dich als Unternehmer.

Übung

Finde deine Gründungsgeschichte

Hier ein paar Tipps wie du deine Gründungsgeschichte ausfindig machen und gestalten kannst:

  • Wenn du nicht selbst das Unternehmen gegründet hast, ist es sicherlich sinnvoll mit dem Gründer zu sprechen. Frage ihn nach seinen Beweggründen, nach seinen Absichten und nach seinem Fokus, dem er in all den Jahren gefolgt ist. Wie sollte sein Unternehmen ein bestimmtes Problem lösen? Wie hat er seine Idee, welche ursprünglich nur als Vision in seinem Kopf entstand, in die Realität umgesetzt?
  • Wenn du selbst der Gründer bist, hast du den Vorteil sehr gut zu wissen, was deine Absichten und Ziele bei der Gründung deines Unternehmens waren. Wandere doch noch ein Stück weiter auf der Zeitachse und erzähle den Leuten an welchem Punkt in deinem Leben dir klar wurde, dass du selbstständig werden willst. Wer oder was hat den ausschlaggebenden Impuls gegeben? Hat dich ein Dozent an ein Problem herangeführt, welches du unbedingt weiter untersuchen wolltest?
    Hast du selbst ein Hindernis wahrgenommen, welches du zunächst für dich selbst, später dann aber für dein Umfeld lösen wolltest? Warst du an einem Punkt in deiner Laufbahn so deprimiert, dass du am liebsten alles aufgegeben hättest? Erzähle den Leuten von deiner Geschichte und ziehe sie mit, in die emotionalen Tiefen deiner Story.
  • Hat sich dein Unternehmen im Laufe der Zeit einer gewaltigen Veränderung unterziehen müssen? Musstest du beispielsweise das Geschäftsmodell verändern, um neue Kunden für dich zu gewinnen? Was war der entscheidende Punkt, der dich zu einem solch gravierenden Wechsel bewegt hat?

Der Trick besteht darin, dich selbst noch einmal in die Situation von damals hinein zu versetzen. Du musst selbst spüren, was du zum entsprechenden Zeitpunkt gefühlt und gedacht hast. Diese Stimmungslage musst du dann so gut wie möglich an den Leser übertragen, sodass eine tiefe emotionale Bindung während dem Lesen entsteht.

Finde die gesunde Balance zwischen interessanten Fakten, Zahlen, Gründen  und lustigen Momenten, unterhaltsamen Erinnerungen und hängengebliebenen Absurditäten. 

Jetzt bist du dran!
Setzte dich hin und schreibe deine eigene Gründergeschichte –
Schwarz auf Weiß.

Nutze auch du die neue Form des Marketings für dich und baue deine Beziehung zu Kunden auf einer Ebene auf, welche sonst nur wenige erreichen.