Storytelling – Werte

Die Wertevorstellung

Zeige, was dir wirklich wichtig ist und worauf du deinen Fokus legst

Anders als die Gründungsgeschichte entspringt die Wertevorstellung der heutigen Zeit. Fest steht jedoch, dass beide Geschichtskonzepte eng miteinander verknüpft sind und somit in einer Wechselwirkung arbeiten können. Nutze diese Tatsache für dich, indem du sie abhängig voneinander nutzt. Ein Beispiel hierfür wäre eine Webvideo-Reihe, in welcher es darum geht, Kunden dein Unternehmen näher zu bringen. Teile diese Reihe in verschiedene Videos auf, welche unterschiedliche Thematiken, wie beispielsweise den Gründungsprozess und die daraus hervorgegangenen Werte behandeln.

Fokussieren wir uns also auf den Teil, zu welchem du bisher noch kein Wissen in diesem Coaching angesammelt hast: 

Dem Vorstellen deiner firmeninterner Werte.

Es stellt sich direkt zu Beginn die zentrale Frage: In welcher Form äußern sich Wertevorstellungen in einem unternehmerischen Umfeld?

Die Antwort ist vergleichsweise einfach gehalten:

Im Spirit deines Unternehmens.

Die Aura, die dein unternehmerisches Schöpfen erzeugt, zeigt, welche Werte du vertrittst, für dich nutzt und schätzt. Sichtbar wird das dann, wenn man beispielsweise deine Produkte betrachtet. Die Vorgehensweise, welche du bei der Entwicklung eines neuen Produktes an den Tag legst sagt viel darüber aus, welche Werte du vertrittst.

Willst du ein unkompliziertes und schnelles Ergebnis? Dann sind deine Produkte wohl praktischer Natur und fungieren als Objekt der Begierde, welches nun endlich diese Lücke, die schon so lange offen klafft, schließt.

 
Deine Werte liegen klar im Feld der Funktionalität, Verlässlichkeit und Stabilität.

Bei deinem Produkt geht es dir besonders um Genuss und Schönheit? Du investierst viel Zeit in die Gestaltung und Anpassung deines Produktes und strebst als Zielgruppe Menschen an, die sich Zeit nehmen um sich auf die schönen Dinge des Lebens zu fokussieren. 


Deine Werte liegen eher in der Region der Entspannung, des Wohlfühlens und der Ästhetik. 

Gehe beim Dokumentieren deiner Werte ähnlich vor und versuche diese Abstrakten Impulse auf Papier festzuhalten. Du kannst nicht nur per Produktanalyse feststellen, welche Werte du mit deinem Unternehmen vertrittst. Auch Mitarbeiter können dir dabei helfen.

  • Wie ist deine Beziehung zu den Mitarbeitern?
  • Pflegst du ein eher freundschaftliches oder autoritäres Verhältnis zu ihnen?
  • Vertraust du deinen Mitarbeitern und vertrauen sie dir?

Auch hier steht eine gute Geschichte im Mittelpunkt. Sicherlich ist dir in deiner Unternehmenslaufbahn bereits etwas passiert, was die Beziehung zwischen dir und einem Mitarbeiter auf die Probe stellte.

Ein Beispiel, einer wahren Geschichte nachempfunden:

Samstag, Nachmittag – in einem gut besuchten Restaurant.
Aufgrund von Personalausfällen kann das vollbesuchte Etablissement jedoch nicht ohne Einbußen bedient werden. Es kommt verständlicherweise zu Verzögerungen im Service, welche von einigen Kunden nicht ungeahndet bleiben. Das Personal tut zwar sein bestes, jedoch scheint das für einige Kunden wohl nicht gut genug zu sein.

Wie reagiert nun wohl der Geschäftsführer darauf?

Er stellt sich hinter seine Arbeiter und verteidigt diese. In  solch einer Ausnahmesituation tue man bereits sein bestes, heißt es seinerseits. Ein klares Bekenntnis zur eigenen Arbeiterschaft.

Diese Geschichte vermittelt deutlich:

„Ich tue alles für meine Kunden. Aber meine Mitarbeiter sind meine Familie. Und wer die schlecht behandelt, der ist bei uns nicht erwünscht.“

Solch eine Geschichte kann sicherlich riskant sein, jedoch zeigt die Erfahrung, dass sich viele Leute zu diesem Verhalten bekennen und das Unternehmen somit zunehmend positiv wahrnehmen.

Nun stellt sich die Frage, ob denn wirklich jedes Unternehmen eine Geschichte wie diese erzählen kann. Gewiss, ein exaktes Replikat dieser Story wird es wohl nur selten geben. Dennoch gab es in Vergangenheit sicherlich Ereignisse, welche einen ähnlichen Effekt bei deiner Kundschaft auslösen.
Um an diese tiefgelegenen Gedanken-Reserven heranzukommen, muss systematisch vorgegangen werden. Hierzu habe ich einige Tipps zusammengestellt, welche dir bei der Findung deiner Unternehmenswerte behilflich sind.

  1. Beantworte dir folgende Fragen aus deinem Inneren heraus:
  • Was hebt mich und mein Unternehmen hervor?
  • Was ist mir besonders wichtig?
  • Welches Prinzip würde ich in keinem Fall brechen?
  • Gibt es Werte, die du bereits seit deiner Kindheit in dir trägst und dich bis heute prägen?

Dieses erste Hinterfragen liefert dir erste Anhaltspunkte dazu, welche Art von Geschichte überhaupt in Frage kommt.

     2. Ziehe deine Mitarbeiter zu Rate:

  • Was ist das besondere an deinem Unternehmen?
  • Welche Situation hat besonders großen Eindruck auf dich erzeugt?
  • Wie hat sich für dich gezeigt, wie Probleme angegangen werden?
  • Wann ist dir bewusst geworden, dass wir einen speziellen Kundenservice haben?
  • In welcher Form nimmst du wahr, wie freundlicher/ zuverlässiger/ kreativer/ zielorientierter/ etc. arbeiten als unsere Konkurrenz?
  • Gab es einen Zeitpunkt, in dem du gemerkt hast, wie sehr dich die Gemeinschaft unterstützt ?

Wenn du keine eigenen Mitarbeiter hast, kannst du natürlich auch einen Bekannten oder einen vertrauten Kunden fragen. Versuche aber stets dem Antwortenden Raum für die Beantwortung der Fragen zu lassen, sodass er diese mit Leichtigkeit und ohne Zwang beantwortet. Dies sorgt für bessere und ehrlichere Ergebnisse.

Bitte den Interviewpartner auch nach detaillierten Beschreibungen der Situation, welche er gerade offenlegt. Durch diese wirkt das Erzählte lebhaft und real und erzeugt so eine umfassende Stimmung bei den Lesern. Auch Zitate des Befragten tragen hierzu in großem Maße bei.

Oftmals ist auch nicht unbedingt eine glorreiche Geschichte von Nöten, um deine Leserschaft zu erreichen. Viel authentischer ist es doch, wenn du eine Geschichte erzählst, in der mal etwas nicht so geklappt hat, wie du es dir vorgestellt hast. Umstände wie diese zeigen zusätzlich auch besser, wie du als Mensch wirklich agierst und handelst.

Übung

Finde heraus, welche Werte du vertrittst

Finde jetzt direkt heraus, für welche Werte du und dein Unternehmen stehen. Dies fällt dir leichter, wenn du die Denkimpulse nutzt, welche ich gerade angestoßen habe. Versuche anschließend die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen um eine Geschichte in deiner Laufbahn zu finden, die diese Werte besonders gut zum Vorschein bringt.

Vielleicht gelingt es dir nicht gleich im ersten Anlauf, eine passende Geschichte zu finden und festzuhalten. Deshalb ist es nötig, dass du dir regelmäßig Gedanken über Inhalte machst, um einen Geschichts-Pool aufzubauen, aus welchem du immer wieder aufs Neue schöpfen kannst.

Denn nach wie vor gilt folgendes Sprichwort, auch wenn du es
sicherlich schon tausende Male gehört hast:

Übung macht den Meister.